Aktuelle Forschungen
Ich forsche, lebe, lehre, lerne und publiziere in Berlin – über Digitalisierung, über Digitalisierung und Diversity, über das, was Digitalisierung mit Dir und mir zu tun hat: Wie schätzen Disability Studies und Menschen Behinderung die Digitalisierung ein? Wie Queers und wie die Transgender Studies? Wie schließlich postkoloniale Ökofeminismen und jene, die in Zonen des globalen Südens leben und in Debatten zu Digitalisierung bislang kaum Gehör finden? Kurzum: Feministische, intersektionale Meta-Perspektiven auf Digitalisierung bilden das Zentrum meines aktuellen Forschungsinteresses und meines zweiten Buchs, das ich 2021 abschließen möchte. Die Denkstile der britischen Kulturwissenschaften, der Berliner Gender Studies und der feministischen Science and Technology Studies waren und bleiben prägend für mich.
Digitale Sorgearbeit
In welchem Verhältnis Sorge und Technologien stehen, ist eine Schlüsselfrage meiner Forschungen. Meine aktuellen Publikationen schlagen vor, Praktiken rund um Instagram, Facebook oder Airbnb als digitale Sorgearbeit zu verstehen: Die Muskel eines globalen, räuberischen Digitalkapitalismus, die Plattformen, könnten niemals ohne uns, ohne den unermüdlichen, affektiven Einsatz ihrer Nutzer_innen, existieren. Wir laden täglich Fotos hoch, verteilen Likes, pflegen Profile. Und das en masse, unsichtbar, unbezahlt. Die australische Medienwissenschaftlerin Kylie Jarrett hat dafür den Begriff der Digitalen Hausfrau geprägt[1]– den ich mit Blick auf Queer und Transgender Studies sowie den Globalen Süden kritisch weiterdenke.
Affektive Arbeit für Big Data
Auch meine früheren Forschungen entwickelten feministische Sorge-Perspektiven auf Technologien. Als Postdoktorandin am Institut für Public Health der Charité-Universitätsmedizin führte ich zeitintensive technografische Feldstudien in Big Data Zentren großer Gesundheitsstudien durch. Mich interessierten die emotionalen Einsätze, die das Studienpersonal rund um digitale, hochgradig standardisierte Messtechnologien leistet: Flüchtige, körperliche, meist unsichtbare Praktiken wie das Berühren von Proband_innen, Komplimente machen, Zulächeln oder Nichtnennen von Messergebnissen. Solche affektiven Arbeiten sind im Studienalltag unerlässlich, um gute digitale Daten zu produzieren. Offizielle Beschreibungen einer standardisierten Datengenerierung lassen sie aber oft aus, ignorieren, ja unterdrücken sie.
Epigenetik
Fellowships am renommierten BIOS-Centre der London School of Economics und am Grazer Institute for Advanced Studies on Science, Technology and Society (IAS-STS) ermöglichten mir, die eingehende Beschäftigung mit den sozialen Implikationen von Epigenetik und Reproduktionstechnologien. Daraus entstanden das beachtete Buch Körper von Wert (Transcript) und viel zirkulierte Texte wie „in vitro“ in Ortsregister. Ein Glossar zu Räumen der Gegenwart (Transcript).
Qualitative Forschung
Seit 2015 leite ich qualitative Forschungswerkstätten am Institut für Public Health und am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité-Universitätsmedizin. Seit 2017 arbeite ich als methodologische Beraterin für qualitative Forschungsprojekte. Seit März 2020 bin ich als qualitative Forscherin in einem Projekt zu Intersexualität am Institut für Sozialmedizin der Charité Berlin beschäftigt.
[1] Jarrett, Kylie. 2016. Feminism, Labor and Digital Media: The Digital Housewife. New York: Routledge.
Aktuell
Buchbeitrag: Zählen vs. Erzählen?
erschienen im Juni 2020
In Was macht die Digitalisierung mit den Hochschulen?
Von De Gruyter in seinem 270. Jahr in die Top 5 seines Gesamtprogramms eingereiht.
Das Buch ist open access. Den Link finden Sie hier.
Vortrag: Cyborgs, Tryborgs, Technoableismus. Intersektionale Perspektiven auf künstlich-intelligente Gesundheitstechnologien
26. März 2022
Konferenz im Hygienemuseum Dresden | DIGITAL GENDER: Ethik, Macht und (Geschlechter-)Wissen in Systemen künstlicher Intelligenz (KI/AI)
Den Link finden Sie hier.
Vortrag: Narrative der digitalen Sorgearbeitsdebatte
Mit Dr. Aljoscha Weskott
24. Februar 2022
Workshop Literatur und Care | Literaturforum im Brecht Haus
Den Link zum Workshop finden Sie hier.
Projektwerkstatt: Wer sensibilisiert hier wen? Die Leitfadengestaltung als Moment partizipativer Forschung
25. Februar 2022
6. Berliner Werkstatt Partizipative Forschung | Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB)
Der Link wird bald bekannt gegeben.
Vortrag: Wirklich nur Werbekörper? Feministische Perspektiven auf Online-Femininitäten
Mit Dr. Aljoscha Weskott
16. Oktober 2021
Symposium zur Ausstellung „Who is she?“ Münchner Kunstverein
Vortrag und Workshop: Und endlich war ich nicht allein. Jugendliche diversitätsgerecht in Onlinewelten stärken
8. Fachtagung zur geschlechtersensiblen und diversitätsbewussten Pädagogik | Mädchenzentrum Klagenfurt
16. November 2021
Der Link wird bald bekannt gegeben.
Vortrag: Doing Research – Doing Care: Training Digital Skills for Nursing Education in a Transdisciplinary Project
Mit Sahra Dornick, Petra Lucht, Judith Schütze, Sandra Tausch, Heike Wiesner
4S Annual Meeting Toronto And Beyond
9. Oktober 2021 | 6 Uhr 40 a.m.
Den Link zur Konferenz finden Sie hier.
Vortrag: Wie gehen Pflegelehrende digital mit Diversity um?
Mit Dr. Sahra Dornick und Sandra Tausch für DAPF 4.0
Konferenz „Diversität Digital Denken: The Wider View“ 2021
10. September 2021 | 10 Uhr 15.
Den Link finden Sie hier.
Input: Themenschwerpunkt „Queer und Digitalisierung“
Sitzung der Landesarbeitsgemeinschaft Queer – gemeinsam mit der LAG Wissenschaft, Hochschule, Technologie
7. August 2021 | 11 Uhr.
Den Link finden Sie hier.
Keynote: Cripping AI: Perspektiven der Crip- und Disability Studies auf Künstliche Intelligenz.
Veranstaltung des Forschungskollegs Sensing Zum Wissen sensibler Medien und der studentischen Abschlusskonferenz Seminar Digital Health. | Fachbereich Europäische Medienwissenschaften Universität Potsdam
25. Juni 2021 | 17 Uhr.
Den Link finden Sie hier.
Vortrag: Xenofeminism and the Reproductive Body. Problems and Potentials
2. Juli 2021
Workshop Technosomata | ZTG Humboldt-Universität Berlin
Den Link finden Sie hier.
Podiumsdiskussion re:publica 21. Künstliche Intelligenz und Patientenautonomie.
Im Rahmen des VW Projekts SMART/AI–AUTONOMY. Zum Projekt gelangen Sie hier.
21. Mai 2021 | 18 Uhr.
Den Link finden Sie hier.
Keyword: Feminisierte Digitalarbeit jenseits von Verlustgeschichten
Mit Dr. Aljoscha Weskott
23. und 24. April 2021
Symposium Cybernetics of the Poor | Kunsthalle Wien | Akademie der Bildenden Künste Wien
Die Ausstellung finden Sie hier.
Vortrag: Sorge(n)arbeiten
Mit Prof. Dr. Philipp Staab
3. März 2021 | 19 Uhr 30
Don’t be evil. Arbeit und Algorithmen | Literarisches Colloquium und Ausland | Vierte Welt Berlin
Das Video finden Sie hier.
Blogbeitrag
Über den alten, ambivalenten Kampf um Risikoklassifikationen habe ich für das grandiose Netzwerk Big Data from the Global Souths geschrieben.
19. Februar 2021
Den Beitrag finden Sie hier.
Eröffnungsvortrag: Radikal intersektionale Perspektiven auf Digitalisierung
26. Januar 2021 | 18 Uhr 30
Ringvorlesung „Feminismen in Kunst und Theorie“ | Akademie der Bildenden Künste München
Den Link finden Sie hier.
Werkstattgespräch: Gender in Public Health und Epidemiologie erforschen
19. November 2020 | 15:15–16:45
Digitaler Vernetzungstag „Gender in Natur- und Lebenswissenschaften“ | Philipps-Universität Marburg
Den Link finden Sie hier.
Vortrag: Pionierin*innen, Rohstoffarbeiter*innen, neue Eugeniker*innen? Queere Perspektiven auf Reproduktionstechnologien
Mit dem Kollektiv Reproduktive Gerechtigkeit
22. Oktober 2020 | 19:00–20:30
Hirschfeld Lectures | Magnus Hirschfeld Stiftung
Den Link finden Sie hier.
Digitaler Vortrag: Queere Reproduktionspolitiken
30. Juli 2020 | 18 Uhr
MOSAIK Gesundheit | Ein Projekt für lesbische, bisexuelle und queere Frauen* in Niedersachsen
Den Link finden Sie hier.
Blogbeitrag
Über virale Bilder, Corona und Black Lives Matter haben Dr. Aljoscha Weskott und ich für das Dossier der Rosa Luxemburg Stiftung geschrieben.
5. Juni 2020
Den Text finden Sie hier.
Interview: Corona Tracing App, Biopolitik, Queering Physical Distancing etc.
Mit Dr. Aljoscha Weskott
Jungle World 2020/21
Das Interview finden Sie hier.
Videobeitrag: Digitalisierung
Mit Dr. Aljoscha Weskott
Kritische Theorien in der Pandemie. Ein Glossar zur Corona-Krise
26. April 2020
Frankfurter Arbeitskreis für Kritische Theorie
Das Video können Sie hier sehen.
Interview auf Deutschlandfunk Kultur: Facetuning und No Make Up Trends
28. März 2020
Das Interview können Sie hier nachhören.
Blogbeitrag
Über mein aktuelles Forschungsprojekt zu feministischen Digitalbewegungen habe ich auf dem ZtG-Blog der Humboldt-Universität zu Berlin geschrieben.
20. März 2020
Den Text finden Sie hier.